Rostock gegen Leverkusen
Bayer schickt Hansa in die Zweite Liga
Rostock - Nach dem Abpfiff ertönte das Hansa-Lied. Trainer Frank Pagelsdorf kullerten dicke Tränen über die Wangen.
Die 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen hat das Kapitel Fußball-Bundesliga für den FC Hansa Rostock nach nur einem Jahr wieder beendet. Der Traditionsverein steht als Absteiger fest.
Vor 22.000 Zuschauern in der Rostocker DKB-Arena erzielten Kapitän Simon Rolfes (40.) und Gonzalo Castro (58.) jeweils per Foulelfmeter die Gäste-Treffer. Addy-Waku Menga (67.) traf für die Rostocker, die vor dem letzten Spieltag Tabellenletzte bleiben.
"Die Mannschaft hat in dieser ausweglosen Situation noch einmal alles versucht. Es war wieder symptomatisch für die Saison, wie wir die Tore bekommen habe", sagte Hansa-Coach Frank Pagelsdorf und fügte hinzu: "Ich bleibe Trainer in Rostock. Das Ziel kann nur direkter Wiederaufstieg lauten."
Bayer verbesserte sich in der Tabelle auf Rang vier und kann damit den Einzug in den UEFA-Cup aus eigener Kraft schaffen. Für Leverkusen war es der erste Sieg auf fremdem Platz nach fünf Auswärtspleiten in Serie.
Gäste-Akteur Jens Hegeler sah bei seiner Bundesliga-Premiere wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (83.). "Uns ist heute ein Stein vom Herzen gefallen. Nach der Negativ-Serie der letzten Wochen und der damit entstandene Druck hat die Mannschaft gut gespielt. Am Ende haben wir uns über die Ziellinie geschmissen", sagte Leverkusens Trainer Michael Skibbe. Sportdirektor Rudi Völler meinte: "Jetzt haben wir ein Endspiel gegen Bremen. Darauf freuen wir uns. Wir können noch alle unsere Saisonziele erreichen."
Die Hanseaten begannen engagiert, ließen aber wie so oft in dieser Spielzeit die nötige Durchschlagskraft vermissen. Nach 33 Partien stehen gerade mal 28 Tore zu Buche - der mit Abstand schlechteste Wert der Liga.
Leverkusen überließ den Rostockern die Spieleröffnung, doch die Norddeutschen waren damit völlig überfordert. Mit müdem Fußball konnten sie die Skibbe-Elf nicht in Bedrängnis bringen. Ganz anders sah das auf der Gegenseite aus. Mit schnellen Kontern stürzte Leverkusen die Hansa-Defensive von einer Verlegenheit in die nächste.
Tranquillo Barnetta (9.) und Castro (28.) besaßen die bis dahin die besten Chancen. Die Führung markierte Rolfes (40.). Nach Foul von Assani Lukimya-Mulongoti an Arturo Vidal im Strafraum verwandelte der Nationalspieler den Foulelfmeter sicher zu seinem achten Saisontor.
Nach dem Wechsel war von einem letzten Aufbäumen der Rostocker zunächst nichts zu sehen. Die Mannschaft ergab sich ihrem Schicksal und erntete dafür von den eigenen Anhängern Pfiffe. Und dann patzte auch noch Torhüter Jörg Hahnel.
Erst verstolperte er einen Rückpass, dann holte er bei der anschließenden Rettungsaktion Stürmer Dmitriy Bulykin von den Beinen. Castro traf per Foulelfmeter (57.). Erst nach dem 0:2 wachten die Rostocker auf, verstärkten endlich ihre Offensiv- Bemühungen und zeigten die Leidenschaft, die sie im Abstiegskampf zuvor vermissen ließen.
Erst scheiterte der eingewechselte Regis Dorn (66.), dann gelang Menga per 14-Meter-Schuss der Anschlusstreffer. Anschließend rettete Leverkusens Torhüter René Adler mit mehren Parden seinem Team den Sieg und schickte Rostock in die 2. Liga.
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